Wanderung

Aulhäuser Töpferrunde

leicht

1:15 h
112 m
4,2 km
110 m

Aulhausen, ein ehemaliger Töpferort, wurde 1108 erstmals urkundlich erwähnt als Ulenhusen (von „olla“ lat. der Topf).  An diese Zunft erinnert heute noch das Kulturdenkmal der „Aulhauser Töpferofen“ am Sportplatz in der Nähe der Pfarrkirche, der zur 900-Jahr-Feier von Aulhausen im Jahr 2008 errichtet wurde. Stolz sind die etwa  1200 Einwohner, die ihr Aulhausen liebevoll „Auli“ nennen, auf ihr Vereinsleben. Egal ob bei der Feuerwehr, im Töpferverein, dem Carneval Club oder dem Aulhauser Kulttheater – die Mitgliedschaft ist „quasi“ Pflicht.

Vom Start geht es zwischen dem Töpferofen (links) und dem Kinderspielplatz (rechts) zunächst wenige Meter in die Senke des Eichbachtales hinab und dann am Mühlberg hinauf. An der nächsten Kreuzung führt der Weg nach rechts über den ehemaligen „Kuhweg“ bis zum „Marterl“, einem Muttergottes-Wegekreuz. Hier biegen wir nach links aufwärts ab. Eine lauschige Sitzgruppe bietet Platz zum Innehalten und Rasten. Von ihr genießt man einen herrlichen Blick über Aulhausen mit der Dorfkirche St. Petronilla, der Patronin der Reisenden.

Die Route führt durch die Felder des „Gaulskopfs“ leicht bergan Richtung „Kammerforst“. Er ist Teil eines der größten unzerschnittenen Waldgebiete Deutschlands und hat in jüngster Zeit besondere Aufmerksamkeit bekommen: Mehrfach wurde hier ein Wolf nachgewiesen. Am Waldrand biegt die Route nach rechts ab. Lässt man von dort den Blick über die Felder schweifen, erkennt man gegenüber auf der Höhe des Niederwaldes das Jagdschloss, den einstigen Landsitz des Grafen von Ostein.

An der nächsten Wegekreuzung biegen wir wieder nach rechts ab und wandern in Richtung Schafshof hinab. Dieser gehörte einst zum Zisterzienserinnenkloster Marienhausen. Erstmals erwähnt im Jahre 1352, bot der Hof mit 500 Schafen Aulhausern und Auswärtigen Lohn und Brot. Heute dient das Ensemble unter anderem als „Feriendomizil“ der Benediktinerinnen der Abtei St. Hildegard.

Die Töpferrunde hält nun direkt auf das Gelände des St. Vincenzstiftes zu, einer sonderpädagogischen Einrichtung zur Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigungen und aus schwierigen familiären Verhältnissen. Die 800 Jahre alte Marienkirche steht am Ende des Rheingauer Klostersteiges. Sie birgt eine Besonderheit: Ihr Inneres und die Fenster wurden von Künstlern mit Beeinträchtigungen entworfen. Die ungewöhnlichen Kunstwerke dieser Menschen geben der Kirche ein besonderes  Gepräge und bilden den Rahmen für Gottesdienste, Gebet und Gesang.

Durch das parkähnliche Gelände von Marienhausen gelangt man zum Tor und zur „Hauptstraße“ von Aulhausen. Dort biegt die Töpferrunde nach rechts ab und führt am alten Rathaus, dem Lindenplatz und der Pfarrkirche vorbei zum Ausgangspunkt zurück. Unterwegs erläutern Hinweistafeln die Geschichte einiger Gebäude.

Impressionen

Start der Tour

Parkplatz am Sportplatz Aulhausen

Weitere Informationen

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WIESBADEN RHEINGAU · Sissy + Wilhelm Heymach